Welcher Sand für Sandfilteranlage – alles Wichtige über Filtersand
Wird der eigene Gartenpool mit Poolpumpe und Sandfilter betrieben, stellt man sich als Poolbesitzer die Frage, welcher Sand für Sandfilteranlage am besten ist. Bewährt hat sich Quarzsand, der seit langem als Filtermedium für die Sandfilteranlage des Pools dient. Im folgenden Beitrag wird
Übersicht
Welcher Sand für Sandfilteranlage: warum das wichtig ist
Die Frage, welcher Sand für die eigene Sandfilteranlage genutzt werden soll, hat eine elementare Auswirkung auf die Filterleistung. Die Qualität des Filtersands und die Körnung beeinflussen die Filtration. Abhängig von der Filteranlage bzw. der Größe des Filterkessels sollte unbedingt auf die Eigenschaft des Filtermaterials geachtet werden.
In aller Regel kommt hier Quarzsand zum Einsatz. Um mit Quarzsand eine optimale Filterleistung zu erzielen, sollte er aus möglichst reinem Siliciumdioxid (SiO2) bestehen, frei von Schadstoffen sein und eine geeignete Korngröße haben. Nur dann muss er erst nach einigen Jahren ausgetauscht werden.
Diese Filtermöglichkeiten werden unterschieden
Eine Sandfilteranlage muss nicht unbedingt mit Sand als Filtermedium gefüllt werden. Allerdings wird Sand schon länger im Sandfilter genutzt als andere Filtermedien. Als Sandfilter wird heutzutage in erster Linie ein Filtertyp definiert, der mit losem Filtermaterial arbeitet. Im Gegensatz beispielsweise zum Kartuschenfilter, der vor allem für kleine Aufstellpools und Whirlpools verwendet wird. Drei Filtermedien stehen zur Auswahl zum Befüllen der Sandfilteranlage:
Quarzsand
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Meist wird Quarzsand als Filtersand in der Sandfilteranlage verwendet. Denn er wird bereits seit langem genutzt und ist vergleichsweise preiswert. Der Quarzsand darf jedoch nicht zu feinkörnig sein: Sehr feiner Quarzsand filtert das Poolwasser zwar besser, verstopft aber auch schneller, muss öfter gereinigt und früher ausgetauscht werden.
Filterglas
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Weißes und grün gefärbtes Filterglas fällt in den Glasmanufakturen bei der Glasherstellung an. Diese Glaskügelchen haben dank einer speziellen Beschichtung eine völlig glatte Oberfläche, an der sich Bakterien nicht ansiedeln können und sich kein Biofilm bildet. Deshalb kann Filterglas nicht verschleimen oder verklumpen. Filterglas verschmutzt weniger stark, muss seltener rückgespült und oft erst nach 5 bis 6 Jahren ausgetauscht werden.
Filterglas ist leichter als Quarzsand: 20kg Filterglas nimmt etwa das gleiche Volumen ein wie 25kg Sand für die Sandfilteranlage. Die genannten Eigenschaften von Filterglas bewirken, dass der Energiebedarf der Sandfilteranlage geringer ist und die Stromkosten niedriger sind als bei einer Füllung mit Quarzsand. Filterglas ist zwar wesentlich teurer als Quarzsand, dafür muss es aber erst später ausgetauscht werden.
Filterbälle
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Filterbälle aus Polyethylen sind sehr leicht, haben eine sehr feine, von vielen Kanälen durchzogene Struktur und eine entsprechend große innere Oberfläche. Filterbälle filtern nicht nur sehr feine Partikel aus dem Wasser, sie können sogar im Wasser treibende Fette adsorbieren.
Filterbälle sind so leicht, dass bereits 700g Filterbälle das Volumen von 25 kg Filtersand einnehmen. Hochwertige Filterbälle können sogar in der Waschmachine bei 30oC gereinigt werden. Sonst müssen sie spätestens nach 3 Jahren ausgetauscht werden.
Tipp: in diesem weiterführenden wird ausführlich darauf eingegangen, ob Filtersand oder Filterbälle besser sind für die Filterung des Poolwassers. |
Welcher Sand für Sandfilteranlage: Kauftipps
Nur Quarzsand, wie er auch zur Trinkwasseraufbereitung verwendet wird, sollte für den Sandfilter verwendet werden. Dieser Quarzsand muss entsprechend der Europanorm EN 12904 mindestens zu 96% aus Siliciumdioxid (SiO2) bestehen, und darf nur max. 2% säurelöslich sein und ist garantiert frei von Schadstoffen.
Außerdem sollte der Sand bereits vorgewaschen sein. Um sicher zu sein, dass der neu eingefüllte Sand tatsächlich frei von Schweb- und Trübstoffen ist, wird das Wasser für kurze Zeit durch den Sandfilter zurückgespült, bevor die Sandfilteranlage in Betrieb genommen wird.
Welche Sandkörnung für Sandfilteranlage?
Welcher Sand für Sandfilteranlage verwendet werden sollte, hängt auch von der Sandkörnung ab. Bewährt haben sich Sand für Sandfilteranlage mit mittleren Korngrößen. Für den Sandfilter wird Quarzsand in den Größenklassen 0,8 – 1,2mm, bzw. 0,5 – 1mm. Mit sehr feinem Sand lässt sich das Poolwasser zwar gründlicher filtrieren und von allen im Wasser treibenden Schmutz- und Schwebstoffen befreien. Anderseits setzt sich feiner Sand schneller zu, muss deshalb öfter rückgespült und schließlich auch früher ausgetauscht werden.
Außerdem besteht die Gefahr, dass sehr feiner Sand beim Rückspülen der Poolpumpe zum Teil mit ins Becken gespült wird und sich auf dem Beckenboden absetzt. Das passiert vor allem dann, wenn zu viel Sand in die Sandfilteranlage eingefüllt worden ist. Es wird deshalb empfohlen, den Sandfilter höchstens zur Hälfte mit dem Filtersand zu füllen. Sonst ist es eine echte Sisyphusarbeit, um die Staubschicht des Quarzsands, die sich am Beckenboden angesammelt hat, mit dem Poolsauger wieder restlos zu entfernen.
Die beste Reinigungsleistung bringt die Sandfilteranlage, aber wenn das Wasser durch drei übereinander liegende Schichten von grob bis feinkörnigem Quarzsand gepumpt wird. In die erste Schicht kommt grobkörniger Sand mit einer Korngröße von 3 bis 4mm, in die mittleren Schicht Sand der Größenklasse 2 bis 3mm und in die dritte Schicht sehr feiner Sand von 0,4 bis 2mm Korngröße. So werden zunächst die groben Schmutzpartikel aus dem Wasser entfernt, dann die mittleren und schließlich in der letzten Schicht die feinsten Partikel und Schwebstoffe. Deswegen muss ein dreischichtiger Aufbau von Sand für die Sandfilteranlage seltener rückgespült, gereinigt und ausgetauscht werden.
Wie viel Sand in einen Sandfilter?
Als Poolbesitzer wird man nicht nur mit der Frage konfrontiert, welcher Sand für die Sandfilteranlage am besten ist. Auch die Menge des Filtermaterials spielt eine wichtige Rolle. Im Fachhandel für Poolzubehör bekommt man den Quarzsand im 25kg Gebinde. Das reicht in der Regel für eine Füllung der Sandfilteranlage. Entscheidend sind aber die entsprechenden Angaben in der Betriebsanleitung. Zunächst wird der Kessel zur Hälfte mit Wasser geflutet, dann wird der Sand bis zur Teilung des Kessels eingefüllt und schließlich mit Wasser vollständig aufgefüllt.
Wie oft muss der Sand in Sandfilteranlagen gewechselt werden?
Die Empfehlungen reichen von „jede zweite Badesaison“ über „alle 2 bis 3 Jahre“ bis zu maximal nach 4 Jahren. Wann der Quarzsand im Einzelfall tatsächlich ausgetauscht werden muss, das hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Korngröße – je feiner der Quarzsand, desto mehr Schmutzpartikel können pro Filterdurchgang zurückgehalten werden, aber umso schnell verstopft der Sandfilter auch. Ein Sandfilter mit feinem Filtersand muss deshalb öfter als gröberer Quarzsand rückgespült und schließlich früher ausgetauscht werden.
- Schichtenaufbau – wie oben beschrieben, filtert ein mehrschichtige Filterfüllung von grobem bis feinkörnigem Quarzsand gründlicher, muss seltener rückgespült und ausgetauscht werden.
- Oberflächenstruktur – die Sandkörner werden mit Jahren immer glatter, weniger Schmutzpartikel bleiben an den Sandkörnern hängen. Die Sandkörner haften nicht mehr so gut miteinander. Dann bilden sich durch den Druck der Wasserströmung sandfreie Kanäle, durch die das Wasser ungefiltert wieder in den Pool zurückfließen kann. Spätestens dann muss der Filtersand ausgetauscht werden.
- Laufzeit – neben den Eigenschaften des Filtersands beeinflusst natürlich auf die Poolpumpen Laufzeit die Reinigungsleistung des Filtermaterials. Je länger der Pool im Einsatz ist oder abhängig davon, wie stark der Pool belastet wird (z. B. im Sommer bei hoher Auslastung), sollte der Filtersand entsprechend getauscht werden.
Tipp: durch den Einsatz eines Vorfilters für die Sandfilteranlage kann der Filtersand „entlastet“ werden, sodass dieser länger genutzt werden kann. |
Fazit: Welcher Sand für Sandfilteranlage
Für die Sandfilteranlage sollte nur hochwertiger Quarzsand verwendet werden, der der Europanorm EN 12904 zu Trinkwasseraufbereitung entspricht. Verwendet wird Quarzsand mit Korngrößen zwischen 0,5 und 1,2mm. Feinerer Sand hält zwar mehr Schmutz zurück, verstopft aber schneller und muss deshalb früher ausgetauscht werden. Deshalb hat sich ein dreischichtiger Aufbau mit grobem, mittlerem und feinem Sand für Sandfilteranlage bewährt. Die Sandfilteranlage kann aber auch mit Filterglas oder Filterbällen als Filtermedium statt mit Sand gefüllt werden.
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Letzte Aktualisierung am 22.04.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API